Für manche sind verlassene Orte ein Schandfleck, für andere eine Oase oder gar ein fotografisches Paradies. Es ist der Stillstand sowie die Ruhe an diesen Orten und die Natur, die sich alles wieder zurückerobert, was der Mensch einmal geschaffen hat. Mit der richtigen Ausrüstung und ausgiebiger Recherche können auch Sie urbexen – also verlassene Orte besichtigen und fotografieren – und wundervolle fotografische Kunstwerke von den so genannten „Lost Places“ erschaffen.
- Die richtige Urbex-Ausrüstung für hochwertige Fotos
- Urbexen mit ordentlicher Kamera und lichtstarken Objektiven
- Lost Places fotografieren mit robustem Stativ
- Urbexen nur mit festem Schuhwerk
- Wo kann ich urbexen? Wie finde ich verlassene Orte?
- Eigeninitiative und Austausch mit anderen Menschen
- Die richtigen Motive an Lost Places finden
- Den Bildstil entwickeln: Setzen Sie Ihr Können ein
- Bearbeitungsstil anpassen und perfektionieren
- Setzen Sie Ihre urbane Fotografie in Szene!
Die richtige Urbex-Ausrüstung für hochwertige Fotos
Um die richtige Ausrüstung für Ihr „Urban Exploring“ zu finden müssen Sie keine Unsummen an Geld ausgeben. Neben Ihrer Kamera gehören allerdings ein Stativ und festes Schuhwerk zum „Must have.“
Urbexen mit ordentlicher Kamera und lichtstarken Objektiven
Eine kleine Kamera mit Wechseloptik reicht, dazu ein lichtstarkes Objektiv im Weitwinkel für offenblendige Fotos bei Dunkelheit. Oder auch für fotografische Vorlieben, wie in meinem Fall, ein Objektiv mit einer Brennweite von 50 mm, welches dem Augenwinkel entspricht. Je dunkler es wird, umso mehr technische Qualität benötigen Sie für faszinierende Lost Places-Bilder. Ein Weitwinkelobjektiv macht bei engen Gebäuden und Räumen durchaus ebenfalls Sinn.
Verzichten Sie beim Urbexen am besten auf einen Blitz, denn das zerstört den natürlichen und originalen Look. Kleiner Tipp: Probieren Sie doch mal, nur mit einer Festbrennweite von 50 mm ohne Teleobjektive auf Tour zu gehen. Sie sehen die Welt mit anderen Augen. Garantiert! Dadurch sind Sie eingeschränkt und machen sich mehr Gedanken um die Motivwahl.
Lost Places fotografieren mit robustem Stativ
Beim Urban Exploring sind Sie mit einem Stativ immer auf der sicheren Seite. Damit können Sie auch bei schlechten Lichtverhältnissen tolle Ergebnisse erzielen. Je schlechter die technische Qualität Ihrer Ausrüstung ist, desto eher benötigen Sie ein Stativ bei schlechtem Licht. Sichern Sie Ihre Kamera auf jeden mit einem Tragegurt gegen Beschädigungen und Stürze, wenn Sie über unebenes Gelände gehen oder steigen.
Urbexen nur mit festem Schuhwerk
Achten Sie auf festes Schuhwerk und sichere Kleidung. An verlassenen Orten ist der Untergrund teilweise sehr morsch und gefährlich. Erkunden Sie die Lost Places mit offenen Augen und führen Sie am besten eine Taschenlampe mit. Bitte denken Sie daran: Kein Foto ist es wert eine Gefahr einzugehen. Stellen, die man nicht erreicht oder zu gefährlich sind, lässt man lieber sein.
Wo kann ich urbexen? Wie finde ich verlassene Orte?
Lost Places stehen im Normalfall nicht in Reiseführern. Wer urbexen möchte, muss sich daher gezielt auf die Suche machen. Vielleicht müssen Sie gar nicht weit reisen, sondern finden bereits in Ihrer Nähe „Rotten Places“, alte mehr oder weniger gut erhaltene Bauwerke oder Ruinen. Doch wie geht man am besten dabei vor?
Eigeninitiative und Austausch mit anderen Menschen
Ergreifen Sie Eigeninitiative und durchstöbern Sie das Internet nach verlassenen Orten. Treten Sie Foren und Gruppen bei, bei denen sich das Hauptaugenmerk um verlassene Orte dreht. Vergessen Sie dabei aber nicht, dass es am meisten Spaß macht diese Orte selbstständig zu recherchieren und zu finden. Auf dem Silbertablett bekommen Sie wohl, wie so oft im Leben, nichts serviert. ?
Haben Sie den Namen eines Lost Places herausgefunden, recherchieren Sie möglichst ausführlich darüber im Internet. Am besten finden Sie einen Besitzer oder Inhaber, dem dieser Ort gehört. Dann können Sie höflich nachfragen, ob Sie dort urbexen und fotografisch aktiv sein dürfen – selbst wenn Sie evtl. einen kleinen Betrag dafür zahlen.
Falls Sie niemanden finden, zeigen Sie keine Scheu nahegelegene Gasthäuser oder auch Personen über „Google Maps“ zu finden. Rufen Sie dort einfach mal an und fragen nach, was es mit diesem verlassenen Ort auf sich hat. So kann auch häufig der Besitzer ausfindig gemacht werden. Sie werden auch oft lange Strecken auf sich nehmen und merken müssen, dass der Weg umsonst war. Doch das gehört dazu!
Mit offenen Augen durchs Leben gehen
Halten Sie alltäglich die Augen offen, wenn Sie unterwegs sind. So fällt einem oft etwas auf, und man findet auf diese Art und Weise auch oft Lost Places. Betreten Sie dann aber nicht diese Orte verbotener Weise. Erstellen Sie sich lieber auf „Google Maps“ eine Liste und merken Sie sich diese Orte. Beginnen Sie dann am besten gemäß Ihrer Urbex-Liste ganz in Ruhe mit der ausführlichen Recherche wie oben beschrieben. Das kann oft Stunden dauern, aber es ist die Arbeit wert!
Beim Urbexen Regeln und Gesetze beachten
Vergessen Sie nicht, dass auch verlassene Gebäude oder Grundstücke einen Inhaber haben. Man begeht einen Hausfriedensbruch, wenn man einbricht oder auch das offene, nicht gesicherte Gelände betritt – das ist strafbar. Sichern Sie sich lieber ab und nehmen Sie Kontakt zum Inhaber auf, oftmals ist das kein Problem.
Meistens gibt es auch einen Hausmeister oder Mitarbeiter vor Ort, die Ihnen den Zugang ermöglichen können. Akzeptieren Sie aber auch mal Absagen und haben Sie Verständnis dafür, wenn es nicht gewünscht ist, dass diese Lost Places fotografiert werden.
Zudem gibt es einen Codex in der UrbEx-Szene: Dieser besagt, dass Sie nichts zerstören, nichts entwenden, nichts besprühen, die verlassenen Orte unversehrt lassen und auch nicht an Dritte weitergeben, die Sie nicht kennen.
Die richtigen Motive an Lost Places finden
Gekonnt Urbexen: Das Auge führt zum Bild
Betreten Sie die verlassenen Orte und spüren Sie die Ruhe und Stille. Beachten Sie jedes Detail und lassen Sie Ihr Auge wandern. Zu belebten Zeiten waren an Lost Places meistens viele Menschen, dort wurde gearbeitet und auch gelebt. Spüren Sie diese Magie, die Ausstrahlung und Faszination dieser Orte. Lassen Sie sich Zeit und übertragen Sie all das auf Ihre Bilder.
Das Spiel mit Perspektiven und Objekten
Nehmen Sie klare Linien auf, durch Gegenstände und oder Motive, die diese Orte auszeichnen. Finden Sie beispielsweise ein Sofa oder ein Krankenbett, lassen Sie das Auge über diese Gegenstände in die Ferne oder in eine Perspektive wandern. Endlose Weiten verbunden mit ausgefallenen Motiven sprechen am meisten für sich.
Gehen Sie auch mal ins Detail. Trauen Sie sich die Blende komplett zu öffnen und kleine Gegenstände zu fotografieren. Das Ganze verschwommen in der Unschärfe ergibt eine perfekte Harmonie.
Verbinden Sie altes Mauerwerk und auch die kaputten Fenster mit Gegenständen, die Sie beim Urban Exploring finden. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und erstellen Sie so einzigartige Fotos. Knipsen Sie nicht wie wild drauf los, sondern fotografieren Sie mit Herz und Verstand. Da gehört es auch mal dazu die fotografischen Regeln zu brechen und mit freien Augen zu fotografieren.
Den Bildstil entwickeln: Setzen Sie Ihr Können ein
Richtig belichten
Wenn Sie in den Genuss kommen einen verlassenen Ort zu betreten und die Möglichkeit haben sich fotografisch auszutoben, reizen Sie ihr fotografisches Können aus. Beachten Sie das Zusammenspiel aus ISO, Blende und Verschlusszeit, um ein Bild richtig und optimal zu belichten.
- Ein hoher ISO-Wert erlaubt Ihnen auch Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen. Beachten Sie jedoch: Wenn Sie den ISO-Wert erhöhen, besteht die Gefahr von einem unschönen Rauschen im Bild. Erhöhen Sie diesen Wert nur dann, wenn sie es für nötig halten und als letzte Option, nach der Blende und der Verschlusszeit. Die heutige Technik erlaubt es zwar Bilder mit hohen ISO-Werten zu fotografieren, trotzdem leidet meist die Qualität darunter. Zumal nicht jeder einen großen Bildsensor besitzt, da diese meist relativ teuer sind.
- Die Blende bestimmt in der Fotografie wie viel Licht durch das Objektiv auf den Bildsensor fällt. Je niedriger die Zahl (Zum Beispiel – Blende 1.4 F), desto weiter sind die Lamellen des Objektivs geöffnet und desto mehr Licht fällt auf den Bildsensor. Je höher die Zahl (zum Beispiel – Blende 8.0 F), desto geschlossener sind die Lamellen des Objektivs, und es fällt kaum noch Licht auf den Bildsensor.
- Die Verschlusszeit ist, wie der Name schon sagt, für den Verschluss zuständig. Dieser öffnet den Bildvorhang, wenn Sie ein Foto knipsen. Je kürzer die Verschlusszeit (zum Beispiel – 1/8000 Sekunde), desto weniger Licht fällt auf den Bildsensor (nötig bei heller Umgebung, sonst wird das Bild überbelichtet).
Je länger die Verschlusszeit (zum Beispiel – 2 Sekunden), desto mehr Licht fällt auf den Bildsensor (nötig bei dunkler Umgebung, sonst wird das Bild unterbelichtet).
Beachten Sie hierbei die Faustregel „Brennweite = längste Belichtungszeit“: Bei einem Objektiv mit 50 mm Brennweite sollten Sie unter 1/50 Sekunden nicht freihändig fotografieren, sondern ein Stativ verwenden. Bei einer 200 mm Brennweite sollten Sie unter 1/200 Sekunden nicht freihändig fotografieren, sondern ein Stativ verwenden. Selbst ein Bildstabilisator gleicht das sonst meist nicht mehr aus.
Nutzen Sie diese drei Werte in der Fotografie zusätzlich zum richtigen Lichteinfall und dem Motiv, um Ihr Bild richtig zu belichten. Eine Komposition aus diesen Werten können Sie mit einem Glas Wasser vergleichen. Sie sollten das Glas komplett füllen, um so viel wie möglich zu trinken, nicht leer lassen aber auch nicht überlaufen lassen.
Nutzen Sie hierzu den in Ihrer Kamera enthaltenen Belichtungsmesser, der sich heute in nahezu jeder Kamera befinden sollte. Achten Sie bei der Belichtung darauf, dass Sie das Gleichgewicht aus dem Belichtungsmesser lesen und halten können. Der Balken unter den Zahlen sollte sich in der Mitte unter der „0“ befinden, dann ist Ihr Bild richtig belichtet. Wenden Sie zusätzlich aber auch Ihr Bauchgefühl an, welches Sie mit der Zeit entwickeln.
Anmerkung: Ich spreche bewusst keine Fotos mit dem Smartphone an. Wir wollen professionelle und qualitative Fotos erstellen. Das geht im kleinen Format mit Sicherheit auch für das Smartphone und kann sich durchaus sehen lassen, ist aber auf keinen Fall mit einer großen Kamera zu vergleichen. Das ist aber ein anderes Thema und obliegt jeder Person subjektiv.
Bearbeitungsstil anpassen und perfektionieren
Ganz unabhängig davon welche Bearbeitungssoftware Sie haben. Bearbeiten Sie mit ganz viel Feingefühl, erhöhen Sie die Klarheit minimal, aber übertreiben Sie nicht. Wenn man sich manche Bilder im Internet so ansieht, sieht das am Ende aus wie ein Gemälde, das mit einem Filzstift gezeichnet wurde. Schärfen Sie die Bilder, damit diese nicht zu körnig werden und erhöhen Sie die Lichter nur um Nuancen.
Verändern Sie auch die Farbtemperatur je nach Bildstil in eine warme oder kalte Lichtfarbe. Verändern Sie auch das Color Grading, und feilen Sie die Farben bis in das kleinste Detail aus. Feingefühl ist hier aber einiges mehr wert. In meinem Fall sind das warme Farben, klare Strukturen, viel Kontrast und dezenter Lichteinfall, den ich schon vor der Aufnahme beachte. Zudem lege ich oft einen kleinen Schleier über meine Bilder, der das Foto edler wirken lässt und auch die Tiefen nicht zu hart werden lässt.
Setzen Sie Ihre urbane Fotografie in Szene!
Urban Photography und die daraus entstehenden Fotos haben einen außergewöhnlichen, morbiden Charme. Die Möglichkeiten Ihre Bilder zu präsentieren sind vielleicht gerade deshalb äußerst vielfältig – als faszinierende Wandbilder oder auch als einzigartiges Fotobuch.
Passend zum Urbexen: Ihre Bilder im Vintage-Stil
Richtig passend zum Stil von UrbEx-Fotos finden Sie im myposter-Shop und im Konfigurator schicke weiße Vintage-Rahmen, schwarze oder auch Rahmen in Gold oder Weißgold. Diese Rahmen sind natürlich neu, aber extra auf alt und gebraucht getrimmt. Die Leisten wirken, als handelte es sich um einen Fensterrahmen, bei dem die Farbe etwas abgeblättert ist und das Holz wieder zum Vorschein kommt – fast so, wie sich an den „Lost Places“ die Natur das Gebäude zurückerobert.
Am besten lassen Sie Ihr Foto dann noch auf Hahnemühle Künstlerpapier drucken, denn darauf wirkt Ihr Foto nahezu realistisch. Die Farben kommen auf diesem hochwertigen Fineart-Papier so intensiv zur Geltung und präsentieren Ihr Motiv so detailgetreu, dass Sie das Gefühl haben, persönlich vor Ort zu sein.
Drucken Sie jetzt Ihr UrbEx-Foto auf Hahnemühle-Papier und lassen Sie es passend im Vintage-Look rahmen! Über den folgenden blauen Button gelangen Sie direkt in den Konfigurator. Dabei wird Ihnen zunächst der breite, weiße Vintage-Rahmen angezeigt, den Sie aber mit einem Klick (Mehr Optionen) gegen einen schmalen oder andersfarbigen austauschen können.
Rustikal: Urban Exploring-Fotos auf Alu-Dibond
Ebenso rustikal wie der Stil Ihrer Motive, die Sie beim Urbexen finden, wirkt Alu-Dibond. Gerade für verlassene Gebäude ist das kühl-weiße Aluminium der ideale Untergrund.
Das Außergewöhnliche beim Druck auf Alu-Dibond ist, dass keine weiße Farbe gedruckt wird, sondern an den ursprünglichen weißen Stellen des Motivs das weiße Aluminium zum Vorschein kommt. Das unterstreicht den industriellen Stil zusätzlich.
Laden Sie jetzt Ihr Foto hoch und bestellen es auf Alu-Dibond:
Noch einen Touch ausgefallener wird Ihr Wandbild, wenn Sie Ihr Urbex-Motiv auf Alu-Dibond brushed drucken lassen. Hier ist die Oberfläche des Aluminiums gebürstet und schimmert metallisch.
Bestellen Sie jetzt Ihr UrbEx-Foto auf gebürstetem Aluminium:
Auch hier werden die weißen Motivstellen nicht gedruckt, sondern freigelassen. Dadurch scheint dann die metallische Alu-Platte an den eigentlich weißen Stellen durch – ein Hammer-Effekt, vor allem bei Schwarz-Weiß-Motiven!
Sämtliche Materialien können Sie immer ohne oder gleich mit passendem Rahmen bestellen. Entdecken Sie noch viele weitere Materialien für Ihre Motive, die Sie beim Urbexen fotografieren: Der myposter Shop hat jederzeit für Sie geöffnet!