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Bildqualität verbessern: 11 Basis-Tipps

Bildqualität verbessern mit Kontrast-Automatik

Lesedauer: Ø 15 Min

Bilder aus der Digitalkamera überzeugen nicht immer: Sie wirken manchmal flau, farbstichig oder der Horizont steht schief. Das macht gar nichts, denn am Computer oder am Handy können Sie die Bildqualität verbessern – unkompliziert mit wenigen Handgriffen. Dafür reicht meist ein kostenloses Programm. Mach also das Beste aus deinen Fotos! Wir nennen die zehn wichtigsten Basis-Tipps für schnelle Bildkorrekturen am Computer.

1. Schneide überflüssigen Rand weg

Säble überflüssige Zonen am Bildrand weg – so erscheint dein Hauptmotiv größer und markanter. Porträts, Blumen und viele andere Motive kommen besser heraus, wenn du uninteressante Bildteile einfach abschneidest. Das erledigst du in sämtlichen Bildprogrammen und Apps am Handy ganz einfach mit dem Freistellungswerkzeug.

Wahlweise sorgst du beim Zuschneiden auch für bestimmte Seitenverhältnisse: Gib in den Einstellungen zum Freistellungswerkzeug zum Beispiel das 3:2-Verhältnis vor, oder schütze das ursprüngliche Seitenverhältnis.

Gut zu wissen: Schneide gleich zu Beginn der Bildbearbeitung den Rand weg, erst dann folgen die weiteren Schritte. So arbeiten Kontrastautomatik und Histogramm (s. unten) tatsächlich nur mit dem wichtigen Bildbereich. Der überschüssige Rand wird dann gar nicht erst berücksichtigt.

Bildqualität verbessern: Rand wegschneiden
Mit dem Freistellungswerkzeug schneiden wir etwas Himmel weg, das verbleibende Bild wirkt nun markanter. Dabei haben wir hier das 3:2-Seitenverhältnis geschützt.

2. Bildqualität verbessern durch Kontrast-Automatik

Viele Bilder wirken zunächst etwas kontrastarm. Bevor du lange mit Kontrastreglern experimentierst, teste einfach die automatische Kontrast-Korrektur. Die Kontrast-Automatik gibt es praktisch in jedem Bildprogramm, manchmal sogar in mehreren Varianten: Je nach Befehl verbesserst du nur den Kontrast oder änderst Kontrast und Farbstimmung gleichzeitig.

Mitunter wirkt die Kontrast-Automatik schon zu stark, dann widerrufst du den Befehl einfach. Aber die Automatik zeigt auf jeden Fall, wie deutlich sich ein Bild noch aufwerten lässt.

So findest du Kontrast-Automatiken in verschiedenen Gratisprogrammen (also Freeware):

  • Gimp 2.10.20: Untermenü Farben, Automatisch
  • Windows 10 Fotos: keine Vollautomatik
  • XnView MP: in Einzelbilddarstellung Untermenü Bild, Farbänderung, dann Kontrast automatisch einstellen oder Helligkeit automatisch einstellen
  • Snapseed (Gratis-App für Android- und iOS-Geräte): Tools, Schaltfläche Feinabstimmung, Schaltfläche Automatisch (Zauberstab-Symbol)
  • Google Fotos (Gratis-App für Android- und iOS-Geräte): in Einzelbilddarstellung Tipp auf Drei-Regler-Symbol, dann auf Automatisch
  • Lightroom Classic und Vorgänger: Bibliothek-Modul, im Grundeinstellungen-Bedienfeld Klick auf Automatisch
Bildqualität verbessern mit Kontrast-Automatik

Gleich mehrere Kontrast-Automatiken bieten die Photoshop-Kaufprogramme des Herstellers Adobe:

  • Photoshop CC, CS6 und Vorgänger: Bild-Hauptmenü mit Auto-Farbton, Auto-Kontrast und Auto-Farbe sowie Bild, Korrekturen, Helligkeit/Kontrast mit Automatisch-Schaltfläche
  • Photoshop Elements: Überarbeiten-Hauptmenü mit Auto-Farbkorrektur, Auto-Kontrast, Auto-Tonwertkorrektur und Intelligente Auto-Korrektur

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3. Der nützliche Blick aufs Histogramm-Bedienfeld

Was stimmt eigentlich nicht mit dem Bild? Fehlt es bei Schatten oder Lichtern? Wenn du deine Bildqualität verbessern möchtest, ist diese Frage entscheidend. Sie wird im Histogramm-Bedienfeld beantwortet, das du in den meisten Bildprogrammen findest.

In unserem Bildschirmfoto zu diesem Tipp siehst du links das Originalfoto mit dem Histogramm. Du erkennst hier:

  • Links im Histogramm gibt es keine Ausschläge, also fehlen dem Bild sehr dunkle Bildpunkte.
  • Rechts im Histogramm passiert auch nicht viel, demzufolge fehlen sehr helle Bildpunkte – insgesamt muss dieses Foto flau und kontrastarm wirken.

Eine Aufnahme mit diesen Eigenschaften lässt sich gut automatisch korrigieren. Du siehst bei den Automatik-Ergebnissen rechts in der folgenden Abbildung, dass sich das Histogramm nun weiter ausdehnt. Die dünnen Lücken im Histogramm sind typisch für eine Kontrastkorrektur und stören meist nicht.

Bildqualität verbessern mit dem Histogramm
Das Histogramm links beim Original zeigt, dass die Vorlage weder Tieftöne noch sehr helle Bildpunkte hat. Rechts daneben zwei unterschiedliche Ergebnisse mit Kontrastautomatiken; hier streckt sich das Histogramm deutlich weiter aus.

Nicht alle Programme bieten ein dauerhaft sichtbares Histogramm-Bedienfeld, aber diese Versionen spielen mit:

  • Gimp 2.10.20: Fenster, Andockbare Dialoge, Histogramm
  • XnView MP: in Einzelbilddarstellung Ansicht, Histogramm anzeigen
  • In Photoshop und Photoshop Elements wählst du Fenster, Histogramm.
  • Manche Galerie-Apps im Handy zeigen ein Histogramm, wenn du auf das Symbol für Bildinformationen tippst.

4. Bilder verbessern durch manuelle Kontrastkorrektur

Du willst die Kontraste nicht mit einer Automatik steuern, sondern von Hand per Regler? Der bequeme Kontrastregler zeigt ein Histogramm an, wie du es schon vom Histogramm-Bedienfeld her kennst (siehe oben). Die Funktion hat in jedem Programm einen anderen Namen.

Hier bearbeiten wir ein kontrastarmes Bild im Gratisprogramm Gimp:

  1. Wähle Farben, Werte.
  2. Das Bild hat zu wenig Tieftöne? Ziehe das schwarze Dreieck ganz links unter dem Histogramm nach innen – dein Foto erscheint dunkler und kontrastreicher.
  3. Fehlen auch sehr hohe Helligkeitswerte? Zieh das weiße Dreieck rechts unter dem Histogramm nach innen – der Schnappschuss hellt auf und wirkt kontrastreicher.
  4. Bist du mit der Helligkeit insgesamt noch nicht zufrieden? Experimentiere mit dem mittleren, grauen Regler unter dem Histogramm.

Das Histogramm in diesem Dialog ändert sich übrigens nicht, solange du nicht auf OK klickst. Willst du ein absolut aktuelles Histogramm für die momentane Reglerstellung sehen, brauchst du das Histogramm-Bedienfeld aus Tipp 3.

So findest du die Funktion in anderen Programmen:

  • XnView MP: in Einzelbilddarstellung Bild, Einstellen, Schwarz/Weißpunkt (für eine Sofortvorschau nutze die Option Auf Bild anwenden)
  • Photoshop CC und Vorgänger: Bild, Korrekturen, Tonwertkorrektur
  • Photoshop Elements: Überarbeiten, Beleuchtung anpassen, Tonwertkorrektur
Bildqualität verbessern durch Tonwert-Korrektur
Der Befehl Werte im Gratisprogramm Gimp erlaubt hier eine bequeme, genaue Kontrastkorrektur. Gimp zeigt eine korrigierte Bildhälfte links, eine unveränderte Bildhälfte rechts.
 

5. Bildqualität verbessern durch Tiefen, Belichtung und Lichter

Wer noch mehr Feinsteuerung bei der Helligkeitskorrektur wünscht, hat früher die komplizierte Gradationskurve verwendet. Inzwischen setzt sich aber bei PC-Programmen und Apps eine andere Technik mit diesen drei bis fünf Reglern durch:

  • Schwarz: ändert nur allerdunkelste Bildpunkte (fehlt bei einigen Apps und Programmen)
  • Tiefen (oder Schatten): ändert nur dunkle, aber nicht allerdunkelste Bildpunkte
  • Belichtung: ändert Gesamthelligkeit, tiefste und hellste Werte ändern sich jedoch weniger stark
  • Lichter: ändert nur helle, aber nicht allerhellste Bildpunkte
  • Weiß: ändert nur allerhellste Bildpunkte (fehlt bei einigen Apps und Programmen)

Ein paar Anwendungsmöglichkeiten:

  • Du hebst zum Beispiel nur die Tiefen an, um abgeschattete Gesichter aufzuhellen. Die ohnehin hellere Umgebung hinter den Gesichtern ändert sich nicht. Das Bild wirkt nun vielleicht doch etwas flau. Darum senkst du den Schwarz-Wert.
  • Die Wolken erscheinen zu hell. Du ziehst den Lichter-Wert für die hellen Pixel herunter – so entsteht mehr Feinzeichnung und Kontrast in den Wolken. Wirkt das Bild etwas matt, hebst du den Weiß-Wert.
Bildqualität verbessern: Schattige Bereiche aufhellen
Links erscheint das Original, rechts die bearbeitete Version. Der Tiefen-Regler in Lightroom Classic hellt hier die Tieftöne auf, also abgeschattete Bereiche in Fahrzeug und Person. Ein abgesenkter Schwarz-Wert sorgt dafür, dass die Tieftöne nicht ganz verschwinden.

Einige, aber nicht alle Apps und Programme bieten die Aufteilung in Tiefen, Belichtung und Lichter:

  • Gimp 2.10.20: Farben, Schatten-Glanzlichter (nur Tiefen und Lichter)
  • Photoshop CC: Filter, Camera Raw-Filter, Bedienfeld Grundeinstellungen
  • Lightroom Classic: Entwickeln-Modul, Bedienfeld Grundeinstellungen
  • Photoshop Elements: nur im RAW-Dialog
  • XnView MP: in Einzelbilddarstellung Bild, Einstellen, Tiefen-Lichter (nur Tiefen und Lichter)
  • Windows 10 Fotos: In der Einzelbilddarstellung Klick auf Bearbeiten, dann auf Anpassungen, dann auf die Zeile Licht
  • Google Fotos (Gratis-App für Android und iOS): in Einzelbilddarstellung auf Drei-Regler-Symbol tippen, dann erneut Drei-Regler-Symbol, dann auf das Dreieck neben Helligkeit tippen
  • Snapseed (Gratis-App für Android und iOS): Tipp auf Tools, dann auf Feinabstimmung, dann auf Drei-Regler-Symbol
Bildqualität verbessern:
Bildqualität verbessern mit der Gratis-App Google Fotos: Tippe erst auf das Drei-Regler-Symbol, dann auf das Dreieck neben Helligkeit. Nun erhältst du fünf Regler für unterschiedliche Helligkeitsbereiche. Hier hellen wir die Vorlage auf.

6. Weg mit dem Farbstich

Oft passt die Farbstimmung nicht so ganz, oder man möchte einfach mal durch eine neue Farbstimmung die Bildqualität verbessern. Experimentiere einfach mit der Weißabgleich-Pipette – zu finden in den meisten Apps und Programmen, aber nicht überall.

Das Verfahren:

  1. Du klickst mit der Pipette auf eine Bildstelle, die neutralgrau erscheinen soll, zum Beispiel eine Wand. Das Bildprogramm stellt den gewählten Farbwert im Gesamtbild auf Neutralgrau ein, alle anderen Farbtöne ändern sich in die gleiche Richtung – das Bild erscheint rötlicher oder bläulicher.
  2. Wenn dir das Ergebnis nicht gefällt, klickst du einfach eine andere Bildstelle an. Oder experimentiere – je nach Programm oder App – mit einzelnen Farbreglern oder mit Weißabgleich-Vorgaben wie „Kunstlicht“ oder „Mittagssonne“.

Hier findest du die Weißabgleich-Pipette:

  • Lightroom Classic: Entwickeln-Modul, Grundeinstellungen-Bedienfeld, oben im WA-Bereich (WA steht für Weißabgleich). Ergebnis verfeinern mit Reglern für Temperatur und Tonung
  • Photoshop CC und Vorgänger: Bild, Korrekturen, Tonwertkorrektur, Mitteltöne-Pipette oder Filter, Camera Raw-Filter, Grundeinstellungen-Bedienfeld, Weißabgleich-Pipette ganz oben
  • Photoshop Elements: Überarbeiten, Beleuchtung anpassen, Tonwertkorrektur, Graupunkt-Pipette
  • Gimp 2.10.20: Farben, Werte, Pipette Graupunkt für alle Kanäle
  • Snapseed (App): Tools (Stift-Symbol), Weißabgleich, Pipette-Symbol (oder AW für automatischen Weißabgleich)

 

Bildqualität verbessern mit Weißabgleich-Pipette
In der Gratis-App Snapseed bewegen wir das Zentrum der Weißabgleich-Lupe auf eine Bildstelle, die neutralgrau erscheinen soll – die App ändert die Farbstimmung passend.

7. Gezielt mehr Sättigung, aber ohne Quietschfarben

Bei sonnigen Landschaftsbildern und vielen anderen Motiven will man oft die Farbsättigung steigern. Wenn du die Bildqualität verbessern möchtest, ziehe aber nicht einfach den Regler „Farbsättigung“ nach rechts. Du erhältst sonst schnell unschöne Quietschfarben und entstellst dadurch speziell Porträts.

Mit diesen Funktionen ändern Sie die Farbsättigung gezielt so, dass Sie nur einige, aber nicht alle Farbtöne anheben:

  • Nimm den Regler Farbsättigung, aber schränke die Wirkung auf einzelne Farben ein, zum Beispiel nur auf die Blautöne. Diese Möglichkeit gibt es bei vielen Programmen, zum Beispiel bei allen Photoshop-Ausgaben, bei Lightroom und Gimp.
  • Verwende einen Regler, der von vornherein vor allem Blau und Grün steigert, Hauttöne jedoch schützt und Extremwerte generell vermeidet. Dieser Regler heißt bei Photoshop und Lightroom Dynamik und in englischen Programmfassungen manchmal Vibrance.
  • Bearbeite einzelne Farben nach dem sogenannten HSL-Schema. Ein Beispiel: Um blauen Himmel zu verstärken, senkst du die Helligkeit (Luminanz) nur der Blautöne – das wirkt oft besser als eine Steigerung der Farbsättigung. Möglich ist das in Gimp, in Lightroom und in Photoshop. Prüfe auch eine leichte Änderung des Farbtons: Verschiebe das Himmelsblau ein wenig von Türkis in Richtung reines Blau.

Wenig Steuermöglichkeiten bietet Windows 10 Fotos. Hier klickst du in der Einzelbilddarstellung auf Bearbeiten, dann auf Anpassungen. Nach einem Klick auf die Zeile Farbe erhältst du mehrere Regler für die Farbstimmung.

Handy-Apps bieten oft raffinierte Farbverstärkung:

  • Google Fotos: Nach einem Tipp auf das Drei-Regler-Symbol nimmst du den Pop-Regler (der auch den Kontrast verstärkt) oder du öffnest den Bereich der Farbe-Regler mit einem Tipp auf das Dreieck neben Farbe und testest die Regler Wärme, Hautton und Tiefblau.
  • Snapseed: Tippe auf Tools, auf Feinabstimmung und auf das Drei-Regler-Symbol, danach auf Wärme. Oder tippe auf Looks und teste Pop oder Accentuate.

Beachte bitte auch:

  • Eine hohe Farbsättigung beeindruckt oft am Monitor. Gedruckt auf Papier erscheint sie aber vielleicht matschig unattraktiv.
  • Prüfe Farbstimmung und Helligkeit am besten mit einem Farbprofil für das geplante Druckpapier. Mehr dazu in unserem Beitrag über Farbprofile.
Bildqualität verbessern: Sättigung
In Lightroom verstärken wir hier nur die Blautöne. Andere Farben wie Rot oder Grün bleiben unverändert.

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8. Bildqualität verbessern durch mehr Scharfzeichnung

Digitalfotos wirken nicht direkt unscharf, eine Scharfzeichnung am PC oder Handy tut den meisten Fotos dennoch gut. Sie wirken dann knackiger, plastischer und auch kontrastreicher, und die allgemeine Bildqualität steigt. In praktisch allen Bildprogrammen findest du ein Scharfzeichner-Dialogfeld mit einem Stärke-Regler. Ziehe den Wert nicht zu hoch, sonst entstehen unschöne Geisterkonturen, und du verstärkst auch Bildrauschen oder Hautunreinheiten. Achte auch darauf, dass deine Digitalkamera JPG-Aufnahmen nicht zu stark schärft – das erledigst du besser nachträglich, denn ein überschärftes Bild lässt sich nicht mehr retten.

Einige Programme bieten beim Scharfzeichnen neben dem Stärke-Regler weitere Einstellmöglichkeiten:

  • Radius-Regler: Steuert, wie weit um eine markante Kontur herum sich die Scharfzeichnung ausbreitet. Senke den Radius-Wert, um Geisterkonturen zu verbannen.
  • Schwellenwert-Regler: Entscheidet, ob das Bildprogramm sämtliche Kontrastzonen oder nur sehr starke Kontraste scharfstellt. Verursacht das Scharfzeichnen bereits Störungen im Himmel oder in Hautflächen, dann heben Sie den Schwellenwert.

Prüfe das Bildergebnis unbedingt in den besonders zuverlässigen Zoomstufen 100 Prozent (1:1) oder 50 Prozent (1:2). Eine starke Scharfzeichnung wirkt in krummen Zoomstufen wie 23,45 Prozent eventuell am Bildschirm entstellend, sieht im Druck aber gut aus. Falls du das Bild am Monitor in wechselnden Zoomstufen präsentierst, teste auch krumme Zoomstufen.

Bildqualität verbessern: Scharfzeichnen
Rechts die unveränderte Vorlage, links das Ergebnis: Die gezielte Scharfzeichnung im Gratis-Programm Gimp verbessert das Bild wesentlich.

Oft bieten die Programme sogar mehrere Scharfzeichner-Dialoge. Wir nennen die empfohlenen Scharfzeichner bei Gratisprogrammen:

  • Gimp 2.10.20: Filter, Verbessern, Schärfen (Unscharf maskieren)
  • Windows 10 Fotos: in Einzelbilddarstellung klick auf Bearbeiten, dann auf Anpassungen, hier nur ein Schärfe-Regler ohne Feinsteuerung
  • XnView MP 0.64: Bild, Filter, Unschärfemaske

So geht’s mit den Programmen des Herstellers Adobe:

  • Photoshop CC, CS6: Filter, Scharfzeichnungsfilter, Selektiver Scharfzeichner
  • Photoshop Elements: Überarbeiten, Schärfe einstellen
  • Lightroom Classic: Entwickeln-Modul, Details-Bedienfeld

Teste in Lightroom und im Photoshop-Raw-Dialog auch den Klarheit-Regler im Grundeinstellungen-Bedienfeld.

Hier einige Gratis-Apps:

  • Snapseed: Tippe auf Tools, auf Feinabstimmung und auf das Drei-Regler-Symbol, danach auf Details. Teste die Regler Struktur und Schärfen.
  • Google Fotos: Scharfstellung nur mit dem Pop-Regler, der auch Farben und Kontrast verstärkt

9. Korrigiere nur einzelne Bildstellen

Egal ob Kontrastkorrektur, Farbverstärkung oder Scharfstellen – oft solltest du nicht das ganze Bild verändern: Bearbeite nur eine einzelne Bildzone, die Umgebung bleibt unverändert. So verstärkst du das Wichtigste, zum Beispiel ein Gesicht oder eine Blüte.

Einige Beispiele:
  • Du hellst nur ein Gesicht auf, die Landschaft dahinter bleibt, wie sie ist.
  • Dunkele nur den Himmel ab, die Landschaft im Vordergrund ändert sich nicht.
  • In einem Portrait schärfst du nur Augen und Lippen und lässt Hautpartien unverändert.

Für örtliche Korrekturen gibt es verschiedene Verfahren je nach Programm und Aufgabe:

  • Duplikat-Ebene: Dupliziere die vorhandene normale Bildebene und korrigiere nur die darüberliegende Bildebene. Dann entfernst du Teile der oberen Ebene, die unverändert bleiben sollen (zum Beispiel per Radiergummi-Werkzeug). Diese Technik nutzt du in Gimp. In Photoshop Elements brauchst du die Technik bei örtlichen Filterveränderungen. Verberge Teile der oberen Ebene per Ebenenmaske, die sich immer wieder anpassen lässt.
  • Maskierte Einstellungsebene für Kontraständerung: Kontrastkorrekturen in Photoshop und Photoshop Elements legst du als Einstellungsebene an. Dazu gehört stets eine weiße Ebenenmaske. Male in der Maske mit Schwarz, damit einzelne Bildzonen wieder wie im Original erscheinen.
  • Smartfilter in Photoshop CC bis CS3: Vor einem Filter-Befehl wie „Selektiv scharfzeichnen“ wählst du in Photoshop-Vollversionen „Filter, Für Smartfilter konvertieren“. Jeder Filter-Befehl erscheint anschließend als Korrekturebene im Ebenen-Bedienfeld, die Wirkung lässt sich immer wieder ändern. Dazu gehört auch eine Maske, in der du mit Schwarz malst, um die Filterwirkung in einzelnen Bildzonen zu unterdrücken.
  • Örtliche Werkzeuge: In Lightroom Classic und im RAW-Dialog von Photoshop wählst du einzelne Bildzonen mit Radialfilter, Verlaufsfilter oder Korrekturpinsel aus. Dann stehen nur für diesen Bereich viele Farb- und Kontrastregler zur Verfügung.
Bildqualität verbessern: Örtliches Korrigieren
Nur das Gesicht haben wir in Gimp auf einer neuen Ebene scharfgezeichnet, der Hintergrund bleibt unverändert.

In der Handy-App Snapseed tippst du auf Tools, dann auf Selektive Anpassung.

Wir verwenden hier das Gratisprogramm Gimp. Bei anderen Programmen brauchst du etwas abweichende Menübefehle:

  1. Wähle Auswahl, Alles auswählen, dann folgt Bearbeiten, Kopieren.
  2. Zeichne das gesamte Bild scharf, hier per Filter, Verbessern, Unscharf maskieren (mehr zum Scharfzeichnen im 7. Tipp).
  3. Jetzt folgt Bearbeiten, Einfügen als, Neue Ebene. Damit landet das nicht scharfgezeichnete Original als neue Ebene über der scharfgezeichneten Variante – das Bild sieht wieder so aus wie zu Anfang.
  4. Wähle Werkzeuge, Malwerkzeug, Radierer. Stelle eine große, weiche Werkzeugspitze ein (Fenster, Andockbare Dialoge, Werkzeugeinstellungen).
  5. Male über dem Hauptmotiv, hier also über der Blüte. In diesem Bereich entsteht ein Loch in der oberen Originalebene, du siehst das Hauptmotiv in der scharfgezeichneten Variante. Als Hintergrund bleibt die nicht scharfgestellte Bildfassung erhalten.
  6. Passt alles? Der letzte Befehl heißt Ebene, Nach unten vereinen.

Optimiere & bearbeite deine Fotos mit diesen kostenlosen Tools:

Collage erstellen
Bilder verbessern
Bildoptimierung
Bildqualität prüfen
Bildqualität testen
Icono Polaroid
Polaroid erstellen

10. Das richtige Dateiformat erleichtert die Bildoptimierung

Denke schon beim Fotografieren an die spätere Bearbeitung. Wichtig ist vor allem die Wahl des verwendeten Bilddateityps in Kamera oder Handy.

Zwei Dateitypen stehen zur Wahl:
  • Raw: Diese Dateien mit Endungen wie .cr2, .nef, .orf, .arw oder .dng (je nach Kamera oder Handy) konservieren die maximale Bildqualität, hier kannst du später besonders viele Details herauskitzeln. Die automatische Bildbearbeitung durch Kamera oder Handy mischt sich nicht ein. Raw-Dateien kosten sehr viel Speicherplatz, sind aber erste Wahl für Profis. Bei einigen Handys lässt sich das DNG-RAW-Format nur im Pro-Modus einstellen, der mehr Feinsteuerung als der übliche Automatik-Modus bietet.
  • JPEG: Diese Dateien mit der Endung .jpg brauchen viel weniger Speicherplatz und lassen sich in besonders vielen Programmen und Geräten anzeigen, auch per E-Mail und in sozialen Medien. Hier korrigiert die Kamera bereits Farbstimmung (Weißabgleich), Kontrast, Schärfe und Bildrauschen. JPEG-Dateien sehen darum zunächst besser aus als Raw-Varianten, aber du hast nicht mehr so viel Korrekturspielraum, wenn du im Nachhinein die Bildqualität verbessern möchtest.
Bildqualtiät verbessern: Dateiformat ändern
Diese Handykamera wurde in den Pro-Modus gebracht, dann kann man wie hier das DNG-Raw-Dateiformat zusätzlich zu JPEG einschalten.

Sofern du JPEG-Dateien aufzeichnest, steuerst du die Kamera-interne Korrektur. Ein paar Tipps, wie du die Kamera für unterschiedliche Aufgaben einrichtest:

  • Du fotografierst draußen bei Sonnenschein und willst an den Bildern später nichts mehr ändern? Drehe Kontrast, Farbsättigung und Schärfe in der Kamera hoch oder verwende einen Bildstil wie Kräftig oder Lebhaft.
  • Du möchtest die JPEG-Datei noch am Computer verfeinern? Bringe Kontrast, Sättigung, Schärfe und Rauschkorrektur auf Neutralstellung oder nutze einen Bildstil wie Neutral oder Natürlich.

Viele Handys und Kameras nehmen wahlweise Raw- und JPEG-Dateien gleichzeitig auf. So erhältst du eine bereits Kamera-korrigierte JPEG-Variante und eine hochwertige Raw-Version, die du am Computer nachbearbeiten und so deren Bildqualität verbessern kannst.

Bonus Tipp: Automatisch die Bildqualität verbessern – online

Wenn du nach einer schnellen und einfachen Lösung suchst, um deine Fotos zu optimieren, empfehlen wir dir Programme zur automatischen Bildverbesserung. In der myposter Toolbox kannst du nicht nur Dateien konvertieren, sondern auch die Bildqualität verbessern: online, kostenlos und ohne Anmeldung. Du lädst einfach dein Foto hoch, und nach ein paar Sekunden erhältst du die optimierte Version bereit zum Download. Deine Daten werden nicht im Tool gespeichert, es dient dir als reines Hilfsmittel. Schneller und smarter kannst du nicht deine Fotos verbessern!

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