Verschicken Sie zum Jahreswechsel doch einmal Neujahrsgrüße mit Ihren eigenen Fotos vom Feuerwerk. In diesem Tutorial erfahren Sie, wie Sie ein Feuerwerk fotografieren und hinterher gelungene Fotos haben.
- Feuerwerk-Fotografie Tipps für Kompaktkameras
- Der optimale Standort
- Die richtige Brennweite fürs Feuerwerk fotografieren
- Einzelne Raketen aus der Hand fotografieren?
- Scharfstellen – aber wie?
- Professionell vorgehen
- Tipp: Automatische Aufnahmeserie vom Feuerwerk machen
- Für Experten: Bulb-Modus
- Weniger Stress: Video statt Einzelfotos
- Wind und Wetter beim Feuerwerk
- Foto-Zubehör, das Sie haben sollten
Feuerwerk-Fotografie Tipps für Kompaktkameras
Viele einfache Kompaktkameras haben ein oder mehrere Aufnahmeprogramme für Feuerwerke. Diese finden Sie im Modus Scene (SCN) oder Best Shot. Wenn Sie das Motivprogramm aufrufen, beachten Sie die Hinweise am Monitor oder lesen Sie vorher die Informationen in der Bedienungsanleitung. Ein typisches Feuerwerksprogramm ist für eine größere Szene konzipiert. Die Kamera stellt auf Unendlich scharf und verwendet einen niedrigen ISO-Wert, um das gefürchtete Bildrauschen zu minimieren. Der Blitz bleibt aus, die Belichtungszeit ist zu lang für Aufnahmen aus der Hand.
Sie werden deshalb aufgefordert, die Kamera auf eine stabile Unterlage zu stellen oder ein Stativ zu benutzen. Sobald Sie den Auslöser drücken, öffnet sich der Verschluss für eine oder mehrere Sekunden. Innerhalb dieser Zeit werden alle Lichtspuren eingefangen und scharf abgebildet, wenn die Kamera während der gesamten Zeit absolut ruhig steht. Beim Auslösen mit der Hand, kommt es trotz Stativ oft zu Vibrationen, die ebenfalls Unschärfe im Bild verursachen. Im Abschnitt Zubehör erfahren Sie, wie Sie dieses Problem vermeiden.
Drehen Sie den Modus-Wahlschalter in die Position SCN oder Best Shot. Verschiedene Kamerahersteller haben unterschiedliche Bezeichnung für Motivprogramme. | Im Kameramenü finden Sie die verschiedenen Motivprogramme zur Auswahl – als Liste, Symbol oder in Form von Musterbildern. |
Der optimale Standort
Den Bildausschnitt müssen Sie beim Arbeiten mit aufgelegter Kamera schon vor der Aufnahme festlegen. Suchen Sie sich eine Szenerie, in der mehrere Feuerwerkskörper kurz nacheinander aufsteigen werden. Ideal sind Standorte weit oben, wo Sie einen guten Überblick über das Lichtermeer haben. Diese Plätze sind heiß begehrt und von vielen Menschen bevölkert, d.h. Sie müssen früh genug da sein. Platzieren Sie Ihre Kamera so, dass niemand versehentlich vor die Kamera laufen oder gegen Ihr Stativ rempeln kann.
Besonders schön sind Aufnahmen, bei denen Sie ein markantes Gebäude in Ihr Bild mit einbeziehen können, oder wenn Sie im Vordergrund eine Wasserfläche haben, auf der sich die bunten Lichter zusätzlich spiegeln.
In vielen Städten gibt es professionelle Feuerwerke, die nicht nur besonders schöne Leuchtfontänen liefern, sondern auch über besonders interessanten Bauwerken stattfinden. An Silvester dürfen Sie alles fotografieren. Bei Veranstaltungen für die Besucher Eintritt bezahlen, ist das Fotografieren oft verboten. Solche Feuerwerke gelten übrigens als Kunstwerke und unterliegen dem Urheberrecht.
Die richtige Brennweite fürs Feuerwerk fotografieren
Die Weitwinkelstellung des Objektivs ist sinnvoll bei professionellen Feuerwerken, die lokal begrenzt sind. Mit einem 18-55 mm Objektiv bekommen Sie das ganze Spektakel gut aufs Bild. An Silvester ist diese Brennweite günstig, wenn Sie sich nahe am Geschehen befinden. Bei Aufnahmen von höher gelegenen Aussichtspunkten haben Sie mit dem Weitwinkel den ganzen Himmel im Blick, allerdings werden entfernte Motive sehr klein wiedergegeben. Je weiter Sie über eine Stadt blicken können, desto eher ist ein Teleobjektiv (100 mm und mehr) vonnöten. Der engere Bildwinkel erfasst dann aber nur einen Teil der Szene: Raketen, die rechts oder links Ihres Bildausschnitts hochgehen, verleiten dazu, schnell noch die Perspektive zu wechseln – lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen, sonst kommt es nur zu Verwacklungen.
Vermeiden Sie helle, punktförmige Objekte wie Straßenlaternen oder erleuchtete Fenster. Sie hinterlassen helle, oftmals überbelichtete Stellen und verschlechtern den Gesamteindruck Ihrer Aufnahme.
Einzelne Raketen aus der Hand fotografieren?
Vielleicht sind Ihnen bereits schöne Schnappschüsse mit der Vollautomatik oder mit dem Handy gelungen? Das ist möglich, wenn Sie eine helle aufsteigende Rakete mit der Kamera verfolgen, einen sehr engen Bildausschnitt von der explodierenden Lichtfontäne wählen und im richtigen Moment – verzögerungsfrei – auslösen. Die Helligkeit des Motivs bringt Ihre Kamera dazu, auch im Automatikmodus eine kürzere Belichtungszeit zu verwenden. Mit einem guten Bildstabilisator können solche Aufnahmen gelingen. Für solche Experimente ohne Stativ schalten Sie den Blitz aus und lassen Sie den ISO-Wert auf Automatik.
Wunderkerzen: Aufnahmen wie diese können Sie mit der Automatik wagen. Benutzen Sie ggf. den Blitz zum Aufhellen der Gesichter. Mit der Einstellung Nachtblitz/Nachtporträt wird das Licht schöner. Alternativ können Sie im Modus S/Tv mit einer Belichtungszeit von 1/30 s blitzen. Vermeiden Sie schnelle Bewegungen und halten Sie die Kamera ruhig. Damit die vors Gesicht gehaltene Wunderkerze keinen Schatten aufs Gesicht wirft, ist die Perspektive wichtig.
Nahaufnahmen von Wunderkerzen gelingen auch im Modus P (ISO-Automatik, Autofokus) und sorgen für Stimmung. | Für Lichtmalereien mit Wunderkerzen ist eine lange Belichtungszeit nötig (hier 10 Sekunden). |
Scharfstellen – aber wie?
Mit dem Motivprogramm Feuerwerk erübrigt sich die Frage nach dem Fokus, weil die Kamera automatisch auf Unendlich stellt. In den anderen Kameramodi ist der Autofokus (AF) aktiv. Eine helle Rakete bietet vielleicht noch genug Kontrast für die Scharfstellung, doch bei weit entfernten oder dunkleren Lichtern fängt der Autofokus an zu „pumpen“. Ist die Kamera auf Schärfepriorität eingestellt, bleibt der Auslöser blockiert. Wenn Sie Auslösepriorität eingestellt haben, wird das Bild meistens unscharf. Aus diesem Grund wird bei Feuerwerken von Hand scharfgestellt (MF = manueller Fokus). Suchen Sie sich zunächst ein möglichst helles bzw. kontrastreiches Ersatzmotiv, auf das Sie mit dem Autofokus (AF) gut scharfstellen können und deaktivieren Sie ihn danach. Wenn es kein Ersatzmotiv gibt, stellen Sie die Entfernung manuell auf Unendlich ein.
Fotografieren Sie danach nur Raketen, die entsprechend weit entfernt hochgehen. Wenn Sie das Zoom verwenden, steigt die Verwacklungsgefahr. Feuerwerksfotografie aus der Hand ist immer Glückssache.
Professionell vorgehen
Kameramodelle, bei denen man die Belichtung im Modus M steuern kann, eignen sich am besten für die professionelle Feuerwerksfotografie. Gearbeitet wird mit dem Stativ und einer Langzeitbelichtung. Hier müssen Sie nicht nur die Scharfstellung, sondern auch Belichtungszeit, Blende und den ISO-Wert selbst regeln.
- Wählen Sie einen niedrigen ISO-Wert. Das reduziert nicht nur das Bildrauschen, sondern ermöglicht auch längere Belichtungszeiten.
- Die Belichtungszeit ist ausschlaggebend dafür, wie viele Lichtspuren auf einem Bild gesammelt werden können, und wie lange die Lichtschweife werden. Je länger Sie belichten, desto heller wird das Bild.
- Die Blende regelt die Schärfentiefe und begrenzt die Lichtmenge, die auf den Sensor gelangt. Je weiter Sie die Blende schließen (große Blendenzahl), desto weiter dehnt sich die Schärfentiefe aus und Ihr Bild fällt dunkler aus.
Im Modus M steuern Sie die Kombination aus Blende und Belichtungszeit selbst. Denken Sie auch an den ISO-Wert. Der sollte für Langzeitbelichtungen niedrig gehalten werden (50 – 100). | Von Hand scharfstellen: Dazu müssen Sie den Autofokus deaktivieren – entweder gibt es dafür einen Schalter am Objektiv oder am Kameragehäuse. Bei einigen Kameramodellen wird die Funktion auch über das Menü angesteuert. |
Sie sollten bereits Erfahrung mit Ihrer Kamera haben, damit Sie wissen, wo Sie die einzelnen Parameter im Modus M finden und verändern. Eine exakte Vorgabe für die Kombination aus Belichtungszeit und Blende gibt es bei der Feuerwerksfotografie nicht, denn die Helligkeit Ihres Motivs kann völlig unterschiedlich sein. Je mehr dunklen Himmel Sie im Bildausschnitt haben, desto länger darf die Belichtungszeit sein. Je mehr Raketen aufsteigen, desto schneller entstehen Überbelichtungen. Bei einem beleuchteten Gebäude im Vordergrund muss die Belichtungszeit verkürzt oder die Blende weiter geschlossen werden. Experimentieren Sie mit verschiedenen Zeiten. Für die optimale Einstellung sind immer Testaufnahmen erforderlich. Leider muss das alles ziemlich flott gehen, denn der Höhepunkt eines Silvesterfeuerwerks ist nach etwa fünfzehn Minuten vorbei.
- Beginnen Sie mit einer Einstellung von ISO 100 (je nach Kameramodell haben Sie ISO 50 – 200 als niedrigsten Wert zur Verfügung), einer Belichtungszeit von drei Sekunden und der Blende f8.
- Wenn Ihr Bild zu hell ist, schließen Sie die Blende (f11, f16, f22).
- Wenn Ihr Bild zu dunkel ist, verlängern Sie die Belichtungszeit.
Je mehr Raketen hochsteigen, desto kürzer sollte belichtet werden. Wenn Sie eine Aufnahme mit einer Belichtungszeit von mehreren Sekunden gestartet haben, und bemerken, dass gleichzeitig fünf helle Raketen aufsteigen, können Sie einen dunklen Karton vor das Objektiv halten. Damit verhindern Sie, dass bis zum Ende des Belichtungsvorgangs kein weiteres Licht auf den Sensor gelangt. Vorsicht: Dabei nicht an die Kamera stoßen!
Tipp: Automatische Aufnahmeserie vom Feuerwerk machen
Manche Kameras haben eine sogenannte Zeitraffer-Funktion. Im Menü können Sie festlegen, wie viele Fotos gemacht werden sollen und in welchem Zeitabstand. Sobald Sie die optimale Zeit-/Blendenkombination (Modus M) ermittelt haben, legen Sie das Aufnahmeintervall fest. Bei einer Belichtungszeit von 3 Sekunden kann die jeweils nächste Aufnahme frühestens nach 4 Sekunden starten. Da der Speichervorgang länger dauert (oft genauso lange wie die Belichtung!) ist eine Serienaufnahme im Abstand von 10 Sekunden relativ sicher. Bei längeren Belichtungszeiten verlängert sich das Intervall entsprechend, bei kürzeren Zeiten (z.B. 1 Sekunde) sind mehr Aufnahmen nacheinander möglich. Wenn Sie ein zu kurzes Intervall eingeben, überspringt die Kamera eine Aufnahme.
Das Rohdatenformat ist empfehlenswert für Langzeitaufnahmen. RAW + JPEG verlängert den Speichervorgang! | Zeitraffer: Mit einem Aufnahmeintervall von 10 Sekunden entstehen in 20 Minuten 120 Bilder – vollautomatisch. |
Für Experten: Bulb-Modus
Im Modus M gibt es die Einstellung B (Bulb). Damit können Sie den Verschluss je nach Kamera extrem lange offen halten (30 Sekunden und mehr). Eine so lange Belichtungszeit erfordert einen niedrigen ISO-Wert und stärkeres Abblenden. Auch hier ist der dunkle Karton ihr Joker gegen Überbelichtungen. Beachten Sie, dass alle Langzeitbelichtungen, insbesondere im Bulb-Modus, sehr viel Akkukapazität benötigen. Starten Sie immer mit vollgeladenem Akku und halten Sie einen Ersatzakku bereit.
Verwacklung: Auch mit aufgelegter Kamera oder beim Arbeiten mit Stativ können Bilder unscharf werden. Benutzen Sie den Timer oder – noch besser – einen Fernauslöser. | Falscher Fokus: Die Lichtspuren sind scharf, aber die Kirchtürme liegen außerhalb der Schärfentiefezone. Stellen Sie auf markante Gebäude scharf und schalten Sie dann auf manuellen Fokus um. | Gebäude und Lichtspuren sind scharf: Wo die Raketen hochgehen und wie hell sie sind, ist unvorhersehbar. Machen Sie eine ganze Serie von Aufnahmen. |
Das Speichern von Langzeitbelichtungen dauert deutlich länger, als Sie es von normalen Aufnahmen gewohnt sind. Die nächste Aufnahme kann erst nach einigen Sekunden gestartet werden. Mit Belichtungszeiten von 2-3 Sekunden lässt sich das Auslösen besser auf das aktuelle Geschehen am Himmel abstimmen.
Weniger Stress: Video statt Einzelfotos
Am schönsten werden Ihre Fotos in dem Zeitraum, in dem viele Raketen gleichzeitig in den Himmel geschossen werden – also genau um Mitternacht und in den darauf folgenden zehn Minuten. Das ist leider genau die Zeit, in der man gerne mit den Liebsten auf das Neue Jahr anstoßen möchte. Benutzen Sie den Videomodus, um das Feuerwerk aufzunehmen, während Sie feiern.
Dazu stellen Sie Ihre Kamera an einen sicheren Ort – auf eine stabile Unterlage oder ein Stativ. Drehen Sie den Modus-Wahlschalter in die Position Video. Scharfgestellt wird wie beim Fotografieren: Fokussieren Sie auf ein Ersatzmotiv, danach wird der Autofokus abgeschaltet. Machen Sie eine kurze Testaufnahme: Wenn Ihr Video zu hell ist, weil der weite dunkle Himmel die Belichtungsmessung täuscht, benutzen Sie die Belichtungskorrektur (Minus). Aus Ihrem Video können Sie später Standbilder von den besten Szenen machen. Die Qualität dieser Aufnahmen bleibt zwar deutlich unter dem, was Ihre Kamera als Foto liefert, aber Sie haben weniger Stress. Reizvoll am Video ist außerdem die Geräuschkulisse des nächtlichen Spektakels.
Wind und Wetter beim Feuerwerk
Silvester ist in unseren Breitengraden keine besonders angenehme Sache: Es ist kalt, manchmal neblig oder windig. Was tun, wenn es in der Silvesternacht regnet oder schneit?
Nebel: Neblige Silvesternächte eignen sich am wenigsten für Aufnahmen. Auch der Rauch, der beim Feuerwerk unweigerlich entsteht, trübt die Bilder. An windstillen Tagen ist die Luft in den ersten fünf Minuten am klarsten. Je später Sie fotografieren, desto dichter wird der Rauch und die Sichtweite nimmt ab. Nehmen Sie sich also am Anfang die weit entfernten Motive vor und wechseln Sie später zu den Raketen, die in der Nähe abgefeuert werden.
Wind verweht die Leuchteffekte, was auf dem Foto später aussieht wie eine Verwacklung – dagegen gibt es keine Abhilfe. Wenn möglich suchen Sie einen Standort, an dem der Wind von hinten kommt. Im Idealfall treibt er den Rauch davon.
Regen und Schnee: Bei leichtem Regen ist die Sicht oft am klarsten, aber Sie müssen Ihre Kamera vor Feuchtigkeit schützen. Benutzen Sie die Streulichtblende am Objektiv und fotografieren Sie nicht nach oben. So können Sie verhindern, dass Schneeflocken und Tropfen auf die Linse geraten.
Für eine längere Fotosession mit Stativ können Sie Ihre Kamera in eine transparente Tüte packen, die vorne an der Gegenlichtblende mit einem Kreppband fixiert wird. | Wichtige Einstellungen und Zubehör – hier ein Fernauslöser – müssen Sie vorher montiert haben. Die wichtigsten Bedienelemente der Kamera sind so immer noch erreichbar – von außen oder von unten. |
Foto-Zubehör, das Sie haben sollten
- Stativ
Gute Feuerwerksfotografie entsteht durch eine Langzeitbelichtung mit einem Dreibeinstativ. Viele Stative sind zu leicht und vibrationsanfällig. Auch beim Einrichten des Stativs wird oft nicht genau gearbeitet: Alle Befestigungen müssen fest angezogen sein! Fahren Sie nur die Beine des Stativs aus und lassen Sie die Mittelsäule unten. Beschweren Sie das Stativ mit einem unten eingehängten schweren Gegenstand (Fotorucksack oder Tüte mit Flaschen) für mehr Stabilität und schalten Sie den Bildstabilisator der Kamera aus. - Draht- oder Fernauslöser
Erfahrene Fotografen lösen die Kamera berührungsfrei aus, wenn sie ein Feuerwerk fotografieren. Manche Modelle können auch über eine Handy-App ferngesteuert werden. Das verhindert Vibrationen und die Bilder werden schärfer. Benutzer von Spiegelreflexkameras sollten zusätzlich die Spiegelvorauslösung aktivieren, denn auch die Bewegung des Spiegels in der Kamera erzeugt Vibrationen. Bei hochgeklapptem Spiegel bleibt das Sucherbild schwarz. Schalten Sie ggf. auf Liveview um (Stromfresser!). - Selbstauslöser als Alternative
Wenn Ihre Kamera nicht ferngesteuert werden kann, oder wenn Sie (noch) keinen Fernauslöser für Ihre Ausrüstung haben, arbeiten Sie mit dem Selbstauslöser. Stellen Sie die Zeitverzögerung auf 2 Sekunden, dann ist die Verwacklungsgefahr durch Vibration geringer. Der Nachteil des Selbstauslösers besteht darin, dass Sie in dem Moment, in dem Sie den Auslösevorgang starten, noch nicht wissen können, ob sich schöne Lichtspuren abzeichnen oder wo die nächste Rakete hoch geht. Bleiben Sie entspannt: Vertrauen Sie Ihrer Intuition und lassen Sie den Zufall mitspielen. - ND-Filter
Bei Bridge- und Kompaktkameras, die nur über Blendenstufen von f2,8 bis f8 verfügen ist für Langzeitbelichtungen ggf. ein Graufilter (ND-Filter) erforderlich. An einigen Modellen gibt es ein integriertes Graufilter, das über das Kameramenü zugeschaltet wird. Falls nicht, gibt es ND-Filter als Zubehör zum Aufschrauben auf das Objektiv. Notfalls können Sie auch mit einem Polfilter die einfallende Lichtmenge verringern. - Stirnlampe
Das wichtigste Zubehör, das Sie bei jedem Wetter nachts brauchen ist ein Licht, um die Knöpfe an der Kamera zu finden. Eine Taschenlampe ist hinderlich, weil Sie Ihre Hände frei haben müssen – für den Fernauslöser und das Sektglas.
Die Ausbeute: Warum sehen Ihre Fotos anders aus?
Die beeindruckenden Feuerwerksfotos, die Sie von Magazinen und Kalendern kennen, sind zu 90 % mit Photoshop verschönert worden. Auch bei einigen Aufnahmen, die Sie auf diesen Seiten sehen, kamen Bildbearbeitungsprogramme zum Einsatz. Im Idealfall gelingen tolle Bilder ohne Bearbeitung, doch das ist nicht die Regel. Zwei bis drei gelungene Bilder sind eine gute Ausbeute für eine Silvesternacht. Aus dem Rest lässt sich per Photoshop noch mehr herausholen.
Gute Feuerwerksfotografie verlangt viel Konzentration, aber Silvester ist vor allem ein soziales Ereignis. Perfekt ein Feuerwerk fotografieren und gleichzeitig feiern schließt sich aus. Damit Sie in dieser besonderen Nacht für Ihre Familie und Gäste ansprechbar bleiben, richten Sie Ihre Kamera am besten zehn Minuten vor Mitternacht ein. Machen Sie Ihre Testaufnahmen und schalten Sie die Stirnlampe aus, denn sie blendet jeden, den Sie anschauen.
Wenn Sie alles gut vorbereitet haben, müssen Sie nur noch auf den Fernauslöser drücken. Der lässt sich dezent in der Jackentasche verstecken. Lassen Sie die Technik arbeiten, während Sie auf das Neue Jahr anstoßen. Viel Spaß dabei!